3 Volunteers – 3 Geschichten
Um dir einen Eindruck von dem zu geben, was dich bei RVM erwartet, haben wir drei ehemalige Volunteers nach ihren Erfahrungen gefragt.
„Ein Jahr Nutzen“
von Philipp Junkersdorf
Für mich waren andere Länder und andere Kulturen schon immer faszinierend. Es gibt nichts Aufregenderes, als in eine neue Kultur vollkommen einzutauchen und ein Teil von ihr zu werden. Das war
auch der Grund, weshalb ich mich für ein Auslandsjahr in Philadelphia mit RVM entschieden habe.
Nach meinem Abitur wusste ich nicht wirklich wohin mit mir. Ich wollte mich nicht direkt auf etwas festlegen, dass ich den Rest meines Lebens durchziehen muss. Ich wollte zuerst die Welt sehen, bevor ich bei einem öden Job in Deutschland eingehe. Und so stieß ich auf RVM und die Möglichkeit in Kensington in Philadelphia ein Jahr lang meine Fähigkeiten zu nutzen, um etwas zu bewirken.
Schnell wurde ich allen in Kensington vorgestellt und begann bereits am zweiten Tag, Essen an Obdachlose im Sarnelli House zu verteilen. Innerhalb weniger Wochen knüpfte ich viele neue Freundschaften und gewann in Philadelphia ein zweites Zuhause hinzu.
Jeder Tag in Kensington brachte neue Herausforderungen und Erfahrungen. Ich lernte, mich in einer Umgebung zurechtzufinden, die so ganz anders war als alles, was ich in Deutschland kannte. Ob es die hektischen Straßen Philadelphias waren, die lebhaften Gespräche mit Einheimischen oder die
tiefgreifenden Geschichten der Menschen, denen ich im Sarnelli House begegnete – all das erweiterte meinen Horizont.
Als mein Jahr in Philadelphia zu Ende ging, fühlte ich mich reicher – nicht im materiellen Sinne, sondern an Erfahrungen und Erinnerungen. Ich kehrte nach Deutschland zurück, aber das Gefühl der Verbundenheit mit Philadelphia und den Menschen, die ich dort traf, blieb.
„Entdeckungen und Herausforderungen“
Von Heike Plag
Belfast, eine Stadt, die ich nun als mein zweites Zuhause betrachte. Als ich hier ankam, war ich von der lebendigen Atmosphäre und der warmherzigen Gemeinschaft beeindruckt. Ich fühlte mich sofort willkommen und spürte, dass hier etwas Besonderes auf mich wartete. Die ersten Wochen waren ein Wirbelwind aus neuen Erfahrungen. Ich lernte, mich in der Stadt zurechtzufinden, fand Freunde und entdeckte mein starkes Interesse für die lokale Kultur und Geschichte.
Ich fand mich oft in tieferen Gesprächen mit Einheimischen, die ihre Geschichten und Meinung über die politische Situation in Nordirland teilten. Diese Begegnungen erweiterten meinen Horizont und lehrten mich die
Bedeutung von Gemeinschaft und kultureller Vielfalt.
Natürlich gab es auch Herausforderungen. Die Anpassung an ein zunächst unbekanntes Umfeld war nicht immer leicht, aber jede Herausforderung machte mich stärker und selbstbewusster. Ich lernte viel über mich selbst, habe mich stark weiterentwickelt während meines Freiwilligendienstes. Ich
wurde vor allem offener und selbstbewusster.
Jetzt, zurück in meiner Heimat, blicke ich auf mein Jahr in Belfast mit Dankbarkeit und etwas Fernweh zurück. Die Erinnerungen und Freundschaften, die ich dort geschlossen habe, sind unbezahlbar.
Belfast hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein und sich tatsächlich mit Einheimischen offen über ihre Ansichten und Erfahrungen zu unterhalten. Diese Stadt und ihre Menschen haben einen bleibenden Eindruck in meinem Leben hinterlassen und ich habe vor, immer wieder zurückzukehren.
„Ganz was anderes – Mithelfen vor Ort.“
von Jonas Heister
Nach dem Abitur direkt in die Welt hinausgehen, neue Orte entdecken, neue Kulturen erleben und neue Menschen kennenlernen. Das war mein Plan für die Zeit nach der Schule, obwohl ich schon ganz genau wusste, was ich mit meinem Leben anfangen wollte und Pläne habe, was ich studieren möchte und was mich glücklich macht. Es hat mich einfach gereizt, diese einmalige Möglichkeit nach der Schule zu ergreifen und es zu wagen alleine in die Welt zu gehen. Und ich kann glücklicherweise jetzt schon sagen, dass es sich gelohnt hat und es so viel mehr ist, als ich erwartet habe. Ich bin mittlerweile schon seit drei Monaten in Sumba und die Zeit verfliegt.
Alle Kinder, Patres und Lehrkräfte haben sich sehr darum bemüht mir zu helfen und ich habe sie jetzt schon ins Herz geschlossen.
Ich durfte bereit am zweiten Tag die Arbeit mit den Kindern in der Schule und Internat aufnehmen.
Die Arbeit ist sehr divers und man übernimmt ganz verschiedene Aufgaben, so ist von morgens bis Abend immer etwas zu tun. Wie am Morgen die Kinder zu wecken, sie zu animieren sich fertig für den Tag zu machen und anschließend in die morgendliche Messe zu gehen. Danach geht es in die Schule, was grundsätzlich eine der Hauptaufgaben ist, dort helfe ich den Lehrern im Englisch- oder Deutschunterricht. Seitdem mein Indonesisch gut genug ist, übernehme ich auch ab und zu Unterrichtseinheiten oder ganze Stunden. Man ist aber sehr frei, wie man seine Zeit dort gestalten möchte, jedoch empfiehlt es sich am Anfang dort Indonesisch zu lernen. Nach der Schule ist es gut eine kurze Mittagspause zu machen, danach kann man mit den Kindern die Geländearbeiten, wie fegen oder Tiere füttern, erledigen. Am frühen Abend wird gern Volleyball oder Fußball gespielt und die Kinder freuen sich immer, wenn man mitspielt. An etwas kühleren Abenden werden nochmal Hausaufgaben gemacht und gelernt, wo man den Kindern helfen kann oder einfach schaut, dass sie für den nächsten Tag alle Hausaufgaben haben.
Grundsätzlich ist man sehr flexibel in seiner Tagesgestaltung und kann und sollte sich auch immer Zeit für die Dinge nehmen, die man selbst machen möchte, da die Arbeit mit Kindern teilweise auch herausfordernd sein kann. Dennoch ist es schön von Anfang an Verantwortung zu übernehmen und die Kinder so auch schnell kennenzulernen.
Man hat gerade durch den geringeren Altersunterschied und den gemeinsamen Tagesablauf eine andere Beziehung zu den Kindern als beispielsweise die Patres. Man wird oft als Vorbild angesehen und respektiert und kann ihnen auf ihren Wegen etwas fürs Leben dazu geben. Das ist ein großartiges Gefühl, da ich mich wirklich so fühle, als ob meine Arbeit etwas verändern kann.
In meiner bisherigen Zeit habe ich schon viel gesehen; ellenlange einsame Sandstrände, Wasserfälle und oft auch einfach die unberührte Natur. Aber das viel Schönere dabei waren die Besuche in kleinen abgelegene Dörfern. Dort habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht, traurige und fröhliche. Dabei durfte ich schon viele Menschen kennenlernen, was mir durch die Offenheit und Gastfreundschaft der Menschen hier sehr leichtgefallen ist. Es ist die offene und lebenslustige Einstellung der Menschen, welche mich so beeindruckt, die sie trotz der harten Schicksalsschläge und dem Leben in der Armut nie verlieren. Die Welt und das Leben der Menschen hier ist ein ganz anderes als mein Leben, es ist fast so als ob die Zeit stehen bleibt. Es sind einmalige Menschen in einer einmaligen Umgebung und ich bin froh, dass ich für ein Jahr Teil dieser Umgebung sein darf und solche Erfahrungen in so jungen Jahren machen darf. Es sind Erfahrungen, die so in Deutschland oder irgendwo anders wohl nie möglich gewesen wären.
In meiner bisherigen Zeit habe ich schon viel gesehen; ellenlange einsame Sandstrände, Wasserfälle und oft auch einfach die unberührte Natur. Aber das viel Schönere dabei waren die Besuche in kleinen abgelegene Dörfern. Dort habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht, Traurige und Fröhliche. Dabei durfte ich schon viele Menschen kennenlernen, was mir durch die Offenheit und Gastfreundschaft der Menschen hier sehr leichtgefallen ist. Es ist die offene und lebenslustige Einstellung der Menschen, welche mich so beeindruckt, die sie trotz der harten Schicksalsschläge und dem Leben in der Armut nie verlieren. Die Welt und das Leben der Menschen hier ist ein ganz anderes als mein Leben, es ist fast so als ob die Zeit stehen bleibt. Es sind einmalige Menschen in einer einmaligen Umgebung und ich bin froh, dass ich für ein Jahr Teil dieser Umgebung sein darf und solche Erfahrungen in so jungen Jahren machen darf. Es sind Erfahrungen, die so in Deutschland oder irgendwo anders wohl nie möglich gewesen wären.